Kurz mal die Mails checken, dann auf Slack eine Chatnachricht beantworten, währenddessen WhatsApp schon wieder fünf neue Nachrichten ankündigt und der News-Push Stau auf den Hauptverkehrsachsen meldet. Störungen sind häufig und vielfältig und halten uns ständig beschäftigt. Doch zeitgleich lenken sie dich vom effizienten Ausüben der wirklich wichtigen Tätigkeiten ab, bei denen deine gesamte kognitive Aufmerksamkeit gefordert ist. Denn: Gemäss Studien dauert es nach einer Unterbrechung rund 23 Minuten, um wieder ins Thema zu finden. Umso wichtiger ist die Methode von „Deep Work“.
Deep Work beschreibt den Zustand, vollständig in einer Aufgabe zu versinken. Dann gibt es nur noch den Tunnelblick, deine gesamte Aufmerksamkeit liegt auf dieser einen Sache, die du erledigen möchtest. Alles andere, was für Ablenkung sorgt, blendest du dabei komplett aus.
Was bedeutet Deep Work?
Gehst du einer Tätigkeit demnach so nach, dass du dein vollständiges intellektuelles Potenzial ausschöpfst und all deine Energie in diese eine Aufgabe investierst, spricht man von Deep Work. Das Ergebnis: Du hast einen Mehrwert geschaffen und deine Konzentrationsfähigkeit verbessert. Ein solcher Prozess lässt sich nicht so einfach reproduzieren.
Tatsächlich verrichten wir statt echter Deep Work häufig nur Shallow Work, wie der Experte Cal Newport es nennt. Damit sind Aufgaben gemeint, die nur wenig herausfordernd sind, keinen wirklichen Mehrwert bieten und leicht zu reproduzieren sind. Damit sind Dinge wie Nachrichten überfliegen und weiterleiten oder die Mailbox abhören gemeint.
Deep Work: Wie erreichst du diesen Zustand?
Deep Work fordert Zeit und Energie. Unser Leben, ob privater oder beruflicher Natur, ist jedoch auf Schnelligkeit, Kurzweiligkeit und ständige Erreichbarkeit ausgelegt. Und setzt damit Rahmenbedingungen, die die Umsetzung von wirklich konzentriertem Arbeiten deutlich erschweren. Umso wichtiger ist es, die Deep Work-Methode regelmässig im Arbeitsalltag anzuwenden. Gewisse Hacks helfen, deinem Gehirn den nötigen Raum und die nötige Zeit zu geben, um Aufgaben erfolgreich zu erarbeiten und abzuschliessen:
#1 Such dir einen ruhigen Ort
Trubel und Unruhe sind echte Deep Work-Killer. Such dir eine reizarme Umgebung, in der du in aller Ruhe überlegen, mit dir selbst debattieren und entwickeln kannst. Lärmquellen und Störfaktoren wie Social Media, Push-Nachrichten, klingelnde Telefone, eingehende Mails oder redselige Kolleg:innen haben dort keinen Platz. Moderne Arbeitgeber, die New Work leben, wissen, dass Mitarbeitende solche Orte benötigen – hast du bisher noch keinen solchen Raum oder ruhige Arbeitsplätze für volle Konzentration, dann richt entsprechende Möglichkeiten ein.
#2 Nimm dir die Zeit
Erstell dir einen Tagesplan mit klaren Zielen, in dem du konkrete Arbeitsblöcke einträgst. So gibt es gewisse Zeitrahmen, in denen du mit voller Konzentration und ausschliesslich an dieser einen Sache arbeitest. Achtsamkeit, Routinen und feste Zeiten sind wichtig, damit die Deep Work-Methode gelingt und schon bald zur Gewohnheit wird.
#3 Verbessere deine Konzentrationsfähigkeit
Die Fähigkeit, schnell in den Deep Work-Modus zu wechseln, sollte gelernt sein. Daher ist es hilfreich, wenn du deine Konzentrationsfähigkeit trainierst. Dabei hilft es, Langeweile zuzulassen: So widmest du dich einer Sache für längere Zeit, ohne dabei gedanklich sofort zur nächsten zu wechseln.
Arbeitest du bislang kaum oder gar nicht im Deep Work-Modus? Besteht dein Job eher aus Multitasking und Shallow Work? Probier es mal aus und versink in deiner Aufgabe, bis sie erfolgreich abgeschlossen ist. Du wirst merken: Deep Work ist ein interessanter Zustand, der ganz neue Perspektiven eröffnet.