Was bedeutet Diversity Management?
Eine Arbeitskultur ohne Diskriminierung
Diversity Management ist weit mehr als ein HR-Trend – es ist ein entscheidender Baustein für eine zukunftsfähige Unternehmenskultur. Dabei geht es nicht nur darum, Diskriminierung zu vermeiden, sondern aktiv Vielfalt zu fördern: in Bezug auf Herkunft, Geschlecht, Alter, Behinderung, Religion, sexuelle Orientierung und vieles mehr. Ein modernes Diversity Management stärkt nicht nur die Chancengleichheit, sondern eröffnet Unternehmen auch neue Perspektiven, Innovationen und Marktzugänge.
Talentgewinnung | HR Know-how | Vanessa Hunkeler-Bolliger

Was ist Diversity Management?

Diversity Management zielt darauf ab, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen alle Menschen respektiert werden. Diversity Management soll sicherstellen, dass niemand aufgrund von unausgesprochenen Normen – etwa Heteronormativität – benachteiligt wird. Es geht darum, Sprachgebrauch, Benefits, Teamkultur und Führungsstil so zu gestalten, dass keine unbewussten Ausschlüsse stattfinden.

Diversity Management beschäftigt sich damit die soziale, kulturelle und ethnische Vielfalt der Mitarbeitenden zu fördern und ist ein wichtiges Element moderner Unternehmenskultur. Auch Herkunft, Geschlecht, Alter, körperliche Beeinträchtigung, sexuelle Orientierung und religiöse Zugehörigkeit definieren die Vielfalt der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Diversity Management begegnet den individuellen Verschiedenheiten offen und hebt sie darüber hinaus positiv und wertschätzend hervor. Bewerbungsprozesse sollten auf Offenheit und Anti-Diskriminierung beruhen und den Menschen allein nach Kompetenzen, Skills und Talenten bewerten. Ging es bei Diversity Management im Unternehmen früher vor allem darum, Diskriminierung aufgrund der aufgezählten Eigenschaften zu verhindern und „benachteiligte Gruppen“ besser in Unternehmen einzubinden, steht heute besonders die Gestaltung einer heterogenen Belegschaft im Fokus. Denn Unternehmen profitieren von den unterschiedlichen Hintergründen ihrer Fachkräfte. So bietet erfolgreiches Diversity Management grosse Chancen, die Diversität der Mitarbeitenden für den Unternehmenserfolg zu nutzen.

Wann ist Diversity Management entstanden?

In den USA entstand Diversity Management ursprünglich als sozio-politische Frauenrechtsbewegung in den 60er Jahren. Seit Beginn der 2000er Jahre arbeiten auch deutsche, österreichische und Schweizer Unternehmen verstärkt an mehr Diversität am Arbeitsplatz. Allerdings steckt das Diversity Management hierzulande noch immer eher in den Startlöchern. Daher ist es wichtig, dass Chancengleichheit und Offenheit weiter gefördert und sich zu wichtigen Merkmalen für den Bewerbungsprozess etablieren.

Vorteile von Diversity Management

Diversity Management für mehr Vielfalt

Ein erfolgreiches Diversity Management braucht Menschen, die Vielfalt aktiv gestalten - und entsprechend rekrutieren. Genau das ist die Aufgabe von Diversity Managern: Sie bringen Expertise in Gleichstellungs- und Inklusionsfragen mit und sorgen dafür, dass Vielfalt im Unternehmen nicht nur sichtbar, sondern auch wirksam wird. Dazu gehört die Analyse, wie vielfältig ein Unternehmen tatsächlich aufgestellt ist – z. B. hinsichtlich Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion oder Behinderung uvm. Auch Fragen wie „Ist unser Unternehmen barrierefrei?“ oder „Welche unbewussten Vorurteile beeinflussen unsere Auswahlprozesse – und wie gehen wir damit um? sind zentrale Aspekte. Ziel ist es, allen Mitarbeitenden die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten – unabhängig von individuellen Merkmalen.

Diversität steigert Innovationsfähigkeit

Zahlreiche Studien zeigen: Unternehmen, die Vielfalt fördern, sind innovativer, kreativer und wirtschaftlich erfolgreicher. Teams mit unterschiedlichen Hintergründen entwickeln mehr Perspektiven, treffen bessere Entscheidungen und lösen komplexe Probleme effizienter. Laut einer McKinsey-Studie (2020) haben Unternehmen mit hoher Diversität in der Führungsebene eine um bis zu 36 % höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein. Auch die Mitarbeitendenzufriedenheit steigt – denn wer sich gesehen, respektiert und einbezogen fühlt, ist motivierter und engagierter. Gleichzeitig ermöglicht Diversity Management ein besseres Verständnis für vielfältige Kundengruppen – ein entscheidender Vorteil in zunehmend diversen Märkten.

Diversität am Arbeitsplatz:

Dass ein Unternehmen auf Diversität setzt und sich ganz klar für mehr Chancengleichheit und Anti-Diskriminierung einsetzt, wirkt sich nicht nur positiv auf den wirtschaftlichen Unternehmenserfolg aus. Junge Talente setzen meist viel Wert auf Merkmale wie diese – so haben Unternehmen eine deutlich bessere Chance, Top-Fachkräfte für sich zu gewinnen, wenn sie ethnisch divers und inklusiv aufgestellt sind. Für das Recruiting bedeutet das vor allem, sich aktiv für Vielfalt einzusetzen, objektive Auswahlkriterien zu definieren und die Formulierungen der Stellenausschreibungen anzupassen. Dabei unterstützt die E-Recruiting Software von Refline zuverlässig und spart wertvolle Ressourcen für den persönlichen Austausch mit potenziellen Arbeitskräften. Ausserdem ist die richtige Kommunikation unabdingbar: Besonders leitende Arbeitskräfte, Teamleads und die Führungsetage müssen verstehen, warum Vielfalt so wichtig ist und welche Rolle Diversity Management dabei konkret spielt. Nur so ist eine offene und diverse Unternehmenskultur langfristig und erfolgreich umsetzbar.

Vielfalt ist kein Trend, sondern Teil unternehmerischer Verantwortung

Diversity Management sollte nicht deshalb betrieben werden, weil es gerade medial oder politisch im Fokus steht oder "trendy" ist – sondern weil es ein zentraler Bestandteil moderner Unternehmenskultur ist. Es geht nicht um Symbolpolitik oder kurzfristiges Reputationsmanagement, sondern um die bewusste Entscheidung, Vielfalt als Chance zu verstehen: für Innovation, bessere Entscheidungen, breitere Perspektiven und eine Unternehmenskultur, in der sich Menschen mit ihren unterschiedlichen Hintergründen einbringen und entfalten können. Wer Vielfalt ernst nimmt, investiert damit direkt in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.