Personalkosten senken – ohne Entlassungen

Darunter zunächst der Klassiker, um Personalkosten zu senken: der Überstundenabbau samt Unternehmensschliessung. Haben Deine Arbeitnehmer:innen im Laufe des Jahres zusätzliche Arbeitsstunden angehäuft, ist eine minimierte Auftragslage ein optimaler Zeitpunkt, diese abzubauen und in einen Freizeitausgleich umzuwandeln. Parallel dazu ist dann die vorübergehende Schliessung des Unternehmens empfehlenswert, um Betriebskosten einzusparen. Worauf Du dabei jedoch achten solltest: Je nach Vertrag haben Arbeitnehmer:innen Anspruch auf eine Vergütung der Überstunden. Dies solltest Du also zuerst prüfen.

Auch ohne Überstundenabbau ist die vorübergehende Schliessung der Firma eine gute Möglichkeit zum Personalkosten senken. Deine Mitarbeitenden verzichten in dieser Zeit auf Lohn und Gehalt, können aber nach den Betriebsferien unter den geltenden Bedingungen zurück an ihren Arbeitsplatz. Dabei besonders wichtig: eine transparente und frühzeitige Kommunikation.  

Personalkosten senken durch Kurzarbeit und Outsourcing

Flexible Arbeitszeiten bieten sich an, um in Hochphasen oder bei einer minimierten Auftragslage je nach Bedarf über die Auslastung im Betrieb zu entscheiden. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst Du als Arbeitgeber zudem Kurzarbeit beantragen – ein Teil der Lohnzahlung wird dann vom Staat übernommen.

Kurzarbeit ist zwar ein probates Mittel, um das Unternehmen vor dem finanziellen Fiasko zu retten. Dennoch darf der negative Effekt nicht unterschätzt werden. Studien zeigen, dass die Motivation und das Gefühl der Unternehmenszugehörigkeit der Mitarbeitenden bei Kurzarbeit massiv leiden.

Ganz klar: Nicht zuletzt ist auch Outsourcing eine Alternative, um Geld einzusparen.

Leistungen und Gehalt kürzen

Deshalb kannst Du Dich in einer Notlage fragen: Bietest Du Deinen Mitarbeitenden freiwillige Leistungen wie ein Job-Ticket oder eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio an? Hier lassen sich Personalkosten senken.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Mitarbeitenden transparent informiert werden, wie ernst die Lage ist. Damit Dein Employer Branding nicht unter den Entscheidungen leidet, ist die Kommunikation rund um die Kürzungen enorm wichtig. Nur so kannst Du mit Verständnis rechnen. Achte nach Möglichkeit darauf, dass der Wegfall freiwilliger Goodies nicht zu sehr auf die Arbeitskultur und die Motivation der Arbeitnehmer:innen schlägt. Vielleicht lässt sich ja ein Goodie finden, das gar nicht so sehr genutzt oder geschätzt wird?

Eine weitere Alternative: Deine Mitarbeitenden verzichten eine Zeit lang freiwillig auf Ihr Gehalt, um Ihren Arbeitsplatz langfristig zu sichern. Diese Variante ist eher selten und benötigt eine starke Unternehmensidentifikation und eine hohe Solidarität mit Dir als Arbeitgeber. Falls eine solche Massnahme angedacht ist, müssen Management und Führungspersonen im Sinne ihrer Vorbildfunktion mit gutem Beispiel vorangehen.  

Personalkosten senken: Das letzte Mittel

Hast Du alle vorherigen Massnahmen getroffen, um Deine Personalkosten zu senken, doch musst Du noch einen Schritt weitergehen, ist das letzte Mittel vor Entlassungen die Änderungskündigung. Das Gehalt lässt sich jedoch nur im Einverständnis mit Deinen Mitarbeitenden kürzen. In den wenigsten Fällen ist diese Lösung einvernehmlich und ohne Probleme möglich. Es muss also ein wichtiger Grund, wie drohende Entlassungen oder sogar die Schliessung des Betriebs, vorliegen. Denke auch hier an eine transparente, empathische Kommunikation. So stellst Du sicher, dass die Talente in Deinem Unternehmen die eingeleiteten Schritte nachvollziehen können und gemeinsam daran arbeiten, Deine Firma mit Durchhaltevermögen und Zuversicht wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.