Workation
Für mehr Flexibilität im Arbeitsleben
Es gibt viele innovative Wege, um Produktivität mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance zu verbinden. Einer davon: Workation. Ein Konzept, dass in den letzten Jahren wachsende Beliebtheit gewonnen hat. Mehr zur Workation-Definition, den Voraussetzungen und dem Nutzen, liest du hier.
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Workation? Das steckt hinter dem Begriff

Eine Workation – eine Wortschöpfung aus „Work“ (Arbeit) und „Vacation“ (Urlaub) – beschreibt die Praxis, Arbeit und Freizeit an einem attraktiven Ort zu kombinieren. Anders als beim klassischen Homeoffice verlegen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihren Arbeitsplatz temporär an einen schönen Fleck, der üblicherweise mit Urlaub assoziiert wird – sei es an den Strand oder in den Bergen.

Welche Vorteile hat das für dich und deine Angestellten?

Für viele Mitarbeitende bietet eine Workation die Möglichkeit, Arbeit und Freizeit an attraktiven Orten zu verbinden. So können berufliche Verpflichtungen mit dem Wunsch nach Abwechslung und neuen Eindrücken zu vereint werden. Diese flexible Arbeitsgestaltung kann zu einer gesteigerten Motivation und Kreativität führen. Unternehmen profitieren also ihrerseits von zufriedeneren und produktiveren Angestellten. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mitarbeitende die Möglichkeit haben, eine Workation mit einigen Wochen Urlaub zu kombinieren, um das Beste aus beiden Welten herauszuholen – zuerst produktiv an Projekten arbeiten und anschliessend die erholsame Freizeit geniessen, ohne den Ort wechseln zu müssen. Dies bietet eine ideale Gelegenheit, berufliche Verpflichtungen und Erholung optimal zu verbinden.

Herausforderungen von Workations

Die Vorstellung, von einem malerischen Ort aus zu arbeiten, mag verlockend sein, doch in der Praxis können Ablenkungen die Produktivität beeinträchtigen. Sonne, Strand oder Berge können zu einem Gefühl der Freizeit führen, was es schwierig macht, sich vollständig auf die Arbeit zu konzentrieren. Der Wechsel von einem klassischen Arbeitsumfeld zu einem Urlaubsort kann dem Arbeitsrhythmus schaden. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt und Mitarbeitende Mühe haben, abzuschalten. Dies kann zu einer Verschlechterung der Work-Life Balance führen, statt diese zu verbessern. Ebenso zu berücksichtigen sind die rechtlichen Risiken – von Steuer- und Sozialversicherungspflichten bis hin zu arbeitsrechtlichen Bestimmungen.

Rechtliche Ausgangslage

Ohne klare Regelungen kann eine vermeintlich flexible Lösung schnell zu einer Haftungsfalle für Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden - insbesondere bei einem Rechtsstreit oder Sozialversicherungsfall. In der Schweiz gibt es arbeitsrechtlich keine generelle Regelung. Viele Unternehmen unterscheiden dabei zwischen einem Aufenthalt in EU/EFTA Staaten, bei denen sie klare Guidelines definieren, und einer Workation ausserhalb der EU/EFTA, welche aktuell noch zu viele Unsicherheiten bergen in Sachen Sozialversicherungen und steuerlichen Konsequenzen, und deshalb oft grundsätzlich nicht erlaubt werden. In Deutschland fand im Dezember 2024 eine Anhörung im Bundestag statt, um die rechtlichen Rahmenbedingungen für flexible Arbeitsmodelle wie Workation zu klären. Währenddessen hat Australien bereits klare Regelungen für Workation geschaffen und erleichtert Remote Work für internationale Fachkräfte gezielt.

Wichtige Aspekte bei der Planung einer Workation

Bevor Mitarbeitende ihre Koffer packen und Ihren Schreibtisch in ein anderes Land verlegen, sind einige Punkte im Vorfeld zu klären: 

  1. Dauer und Zeitraum: Die Länge der Workation sollte mit dem Arbeitgeber abgestimmt werden. 
  2. Arbeitszeiten und Erreichbarkeit: Klare Vereinbarungen über Arbeitszeiten, Ziele, Produktivität und die Teilnahme an Meetings sind erforderlich. 
  3. Technische Voraussetzungen: Eine stabile Internetverbindung ist unerlässlich. Auch sollte geklärt werden, ob zusätzliche Hardware wie ein externer Bildschirm oder VPN benötigt wird. 
  4. Arbeitsplatz: Ein ergonomischer Schreibtisch und ein ruhiger Arbeitsbereich in der Unterkunft sind wichtig für produktives Arbeiten – das Talent kann jedoch am besten einschätzen, was es zum optimalen Arbeiten braucht. 
  5. Rechtliche Aspekte: Insbesondere bei Workations im Ausland sind arbeitsrechtliche, datenschutzrechliche (Achtung bei Bearbeitung von Personendaten) und steuerliche Fragen zu klären. 
  6. Versicherungsschutz: Die Abklärung des Versicherungsschutzes ist essenziell. 
  7. Erwartungshaltung klären: Während Workations kurzfristig die Motivation steigern können, ist es fraglich, ob diese Effekte langfristig anhalten. Mitarbeitende könnten sich daran gewöhnen und die Workation als Standard betrachten, wodurch der positive Effekt verloren geht. Zudem könnte eine unklare Erwartungshaltung entstehen: Wenn Workations für einige möglich sind, warum nicht für alle? Diese Fragen können die Teamdynamik und die Arbeitskultur beeinflussen.

Workation: Ein Magnet für Talente

Workations bieten eine spannende Möglichkeit, Arbeit und Freizeit auf innovative Weise zu verbinden. Mit der richtigen Vorbereitung und Planung kann sie zu einer Win-Win-Situation für Arbeitnehmer:innen und Unternehmen werden. Letztere haben so die Möglichkeit, sich als moderne und flexible Arbeitgeber zu positionieren und Top-Talente anzuziehen. Möchtest du mehr darüber erfahren, welche weiteren Möglichkeiten du hast, um deine Rekrutierungsprozesse zu optimieren und für die Arbeitswelt von morgen fit machen kannst? Probiere jetzt während 30 Tagen unsere E-Recruiting-Lösung aus oder kontaktiere uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch!