Unternehmenskultur ist komplex und oft schwer fassbar. Modelle helfen dabei, Strukturen zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen und gezielte Veränderungen anzustossen. Zwei bekannte Ansätze bieten dabei unterschiedliche Perspektiven: das Eisbergmodell und das McKinsey 7-S-Modell.
Das Eisbergmodell nach Hall
Das Eisbergmodell – inspiriert von Freud und weiterentwickelt von Edward T. Hall – stellt Unternehmenskultur als Eisberg dar:
- Sichtbare Elemente -Sachebene: Die Spitze des Eisbergs bezeichnet die sichtbaren Elemente - damit sind Ziele, Strukturen, Regeln gemeint
- Unsichtbare Elemente -Beziehungsebene: Der grössere (und wichtigere) Teil des Eisbergs befindet sich unter Wasser. Hier befinden sich verborgene Strukturen der Unternehmenskultur. Zu ihnen zählen zum Beispiel Werte, Motive, Emotion, Bedürfnis, Beziehung, Wahrnehmung, Einstellung, Angst, Miss-/ Vertrauen. Diese haben Einfluss auf die Elemente, die nach oben dringen und leiten diese letztendlich.
Das McKinsey 7-S-Modell
Das 7-S-Modell von Tom Peters und Robert Waterman beschreibt Organisationen ganzheitlich anhand von sieben miteinander verknüpften Faktoren:
- Harte Faktoren: Strategy, Structure, Systems
- Weiche Faktoren: Shared Values, Style, Staff, Skills

Wann welches Modell hilfreich ist
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Eisbergmodell:
Eignet sich besonders für Kulturdiagnosen, Reflexion und Sensibilisierung, z. B. bei Veränderungsprozessen. Es unterstützt dabei, unter die Oberfläche zu blicken und unbewusste Dynamiken sichtbar zu machen – gerade bei tief verankerten Verhaltensmustern oder wenn kulturelle Reibungen spürbar sind. - 7-S-Modell:
Nützlich zur ganzheitlichen Analyse von Organisationen und zur strategischen Ausrichtung. Besonders hilfreich ist es in Change-Prozessen, bei denen Strukturveränderungen, neue Strategien oder kulturelle Neuausrichtung zusammengedacht werden müssen.
Die Wahl des Modells hängt vom Ziel ab: Geht es um ein besseres Verständnis kultureller Spannungen im Alltag, ist das Eisbergmodell ein guter Einstieg. Geht es um umfassende Organisationsentwicklung, hilft das 7-S-Modell mit seinem systemischen Blick. Beide zeigen: Unternehmenskultur ist kein Nebenschauplatz, sondern zentraler Hebel für nachhaltigen Erfolg.
Kultur im Recruiting sichtbar machen
Tools wie E-Recruiting-Software können helfen, die eigene Kultur bereits im Bewerbungsprozess zu vermitteln – etwa durch authentische Inserate, transparente Kommunikation oder strukturierte Onboarding-Prozesse. Wer seine Kultur kennt und gezielt lebt, kann Talente gewinnen, die wirklich zum Unternehmen passen – und so langfristig wirksam agieren.